Rad - Club Sturmvogel v. 1898 e.V.
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Rennbericht von Barbara Trommer
Bis an meine Leistungsgrenze, aber nicht darüber hinaus!
Am 31.08.24 startete das Event Tour des Stations im Wallis / Schweiz, Verbier mit vier verschiedenen Streckenlängen und Höhenmetern. Meine Herausforderung galt der mittleren Distanz‚ „ MARMOTTE GRANFONDO“ mit 133 Km und dem halben Everest 4700 hm. Mit diesem Event hatte ich noch nicht abgeschlossen. Vor 3 Jahren bei derselben Veranstaltung fehlten mir noch 15 km ins Ziel - auf Grund eines Unwetters wurde das Rennen für alle, die noch auf den Strecken waren, abgebrochen.
Lion „ULTRAFONDO THE EVEREST“ ( 240 km / 8700hm) und Judith Urban (Best Support bei Lion) und ich, machten uns zwei Tage vorher gemeinsam auf den Weg ins Wallis – Verbier.
Samstagvormittag 8:30h startete ich in der letzte Startgruppe von MARMOTTE GRANFONDO.
Von Anfang an war meine Hauptaufgabe, nur nicht explosiv den ersten Pass starten und meine Wattwerte möglichst im moderaten Bereich halten, da ich wusste: etliche Rampen und auch zwei Schotterpassagen kommen bei den 5 Pässen auf mich zu.
Am 3. Pass, Thyon 2000, mit inzwischen sehr unangenehmen heißen Temperaturen, brauchte ich eine längere Pause um wieder zu mir zu kommen und Kräfte zu sammeln.
Der letzte Pass zum Ziel oben am Col de la Croix-de-Coer zeigt dann mit seiner Schotterpassage nochmal „Zähne“. Mit dem Mantra „nur nicht absteigen und schieben“ konnte ich noch Energiereserven mobilisieren.
Für die gesamte Strecke hatte ich – wenn alles gut lief – 10 Std gerechnet.
Mit 9:56 Std Zielzeit und 9:27 Std reine Fahrzeit, gesund, ohne Pannen und ernstzunehmenden Beschwerden oben am # Col de la Croix-de-Coer angekommen zu sein, macht mich unbeschreiblich glücklich.
Dass es in meiner Altersklasse der 2. Platz wurde, kam noch als I-Tüpfelchen oben drauf.
Bilder @KUVA @Lion
Lion berichtet
Das muss man wieder einmal gelesen haben.....
Rennen 1
Meistens kommt es anders und zweitens wird es trotzdem geil.
Am Vorabend des Events war ich leider sehr aufgeregt, was zum Glück nicht auf den Schlaf übertragen wurde. So bin ich ausgeruht um 04:30 Uhr zum Frühstück gegangen und um kurz nach 5 zum Start gerollt. Durch den priorisierten Startplatz gab es hier keinerlei Hektik und man konnte die 90min bis zum Start mit kurzen und netten Gesprächen verkürzen.
Pünktlich fiel der Startschuss und nach wenigen 100 Metern war ich unter den ersten 50 Fahrern hinter dem Führungsfahrzeug. So ging es neutralisiert bis zum Col d'Femenia, wo der fliegende Start erfolgte. Dieser wurde von einigen Mitstreitern gleich für erste Akzente genutzt und so fand ich mich binnen kürzester Zeit in der Verfolgung einer 4-köpfigen Spitzengruppe. Einmal den Anschluss hergestellt, ging es mit Druck auf dem Pedal weiter den Berg hinauf und auch wieder hinunter. Das Tempo war atemberaubend, 100km waren im Wimpernschlag vergangen und meine erste Verpflegung durch Rick war erfolgt.
Nach 130km fuhr eine Gruppe mit ca. 15 Fahrern auf und die Spielchen der Tempoverschärfung begannen erneut. Leider bin ich einer solchen zum Opfer gefallen, musste ich durch die verpasste zweite Verpflegung mit meinen Getränken haushalten.
Leider waren die vom Veranstalter organisierten Verpflegungspunkte ab hier gut besucht (durch die Fahrer der 167km Strecke), so dass Anhalten nur im Notfall eine Option gewesen wäre.
So fiel für mich die Entscheidung, "nur" die 225km abzuschließen. Einmal gefällt, war dies der neue Game-Plan, was ein deutlich höheres Tempo erlaubte. Mit Rückenwind, Sonne und guten Beinen flog ich dem Ziel entgegen, welches ich nach 6h 44min erreicht habe.
Erst im Hotel angekommen, habe ich die Ergebnisse gecheckt und habe mit großem Erstaunen realisiert: du bist hier gerade auf den dritten Platz gefahren! WAAAASSSSS
Also war der Tag noch nicht beendet und es ging mit allen zur Siegerehrung (danke an alle Begleiter!), wo es noch einen dritten Platz zu feiern gab, die Zwillingsschwester ist auf der 312km Runde auch aufs Podium gestürmt! Herzlichen Glückwunsch.
Völlig unerwartet wurde mein Name noch ein weiteres Mal ausgerufen, Garmin hat auf dem Col d'Femenia eine Zeitnahme organisiert und dort war ich mit der schnellsten an dem Tag gemessenen Zeit oben angekommen, HÖRT DAS MIT DEN ÜBERRASCHUNGEN AUCH MAL AUF?
Geflasht von all diesen Eindrücken gab es einen ruhigen Abend, an dem bereits Pläne für 2025 geschmiedet wurden.
See you next year
Rennen 2
Aussicht, Laktat, nette Leute - Kill the Hill
Für den Abschluss der 10 Tage auf Mallorca gab es noch einen Leckerbissen. Eine von Abus, Ryzon und VIVA Blue organisierte Tour für 300 Leute bis auf den gesperrten Gipfel des Puig Major.
Um 09:00 Uhr setzte sich das Feld in Bewegung und auf zum Teil gesperrten Straßen ging es in Richtung Berge.
Den markanten Gipfel immer voraus und netten Gesprächen mit Mitfahrern vergingen die 65km Anreise völlig unbemerkt.
Am Tor zur Militärbasis angekommen, gab es noch eine kurze Pause und dann ging es an den sonst gesperrten Aufstieg. Hier erfolgte auch eine Zeitnahme, um den Bergkönig und die -königin zu küren.
Im Vorfeld habe ich mit einem der vorderen Plätze geliebäugelt und so bin ich mit einigen anderen direkt losgefahren.
7km mit ca. 800hm lagen vor uns und das angeschlagene Tempo ließ keine Zweifel offen: hier geht es um was.
Wenig später fand ich mich auf Platz zwei wieder und obwohl die Beine deutlich signalisierten, dass es reicht, wollte ich das Ergebnis unbedingt halten.
Erst mit Erreichen der Ziellinie und der Gewissheit, es kommt kein direkter Verfolger, fiel die Anspannung ab und der Fokus rückte auf die unbeschreibliche Aussicht.
Gut gestärkt traten alle vom Gipfel aus die gemeinsame Rückfahrt an, allen war die Freude über das schaffen dieser Herausforderung deutlich anzumerken und zurück am Ausgangspunkt kam Partystimmung auf.
Vielen Dank an die Organisatoren, dass ihr mir und den anderen diese Möglichkeit gegeben habt.
21.05. 2023
Rund um Köln - Das Gruppetto rollt an
Am vergangenen Sonntag hieß es erneut Radschuhe engschnallen, Einteiler anlegen und den Asphalt zum glühen bringen: es ging zu Rund um Köln!
Mit dem Gruppetto Ganser war es ein Heimspiel in der Nachbarschaft, dementsprechend groß war das Aufgebot der Frauen und Männer im mittlerweile bekannten GRÜN. Auf den Strecken über 70 und 130 Kilometer waren die Trikots nicht zu übersehen.
Für mich ging es morgens um 7:00 Uhr gemeinsam mit einer Handvoll Teilnehmer nach Köln, um dort die letzten Vorbereitungen zu treffen und den Start um 9:30 Uhr vorzubereiten. Eine halbe Stunde vor Startschuss war die Startnummer 3462 am Rücken befestigt und der Platz im ersten Startblock gesichert.
Pünktlich fiel der Startschuss und gleich von Beginn an war klar, das wird schnell… die ersten Kilometer verlaufen flach aus Köln raus, was dafür gesorgt hat, dass die ersten 35km mit einem Stundenmittel von über 45Km/h „verflogen“ sind. Die ersten Höhenmeter forderten dann Konzentration , um den Anschluss nicht zu verpassen. Es gab am Aufstieg zum Schloss Bensberg eine Engstelle, die im Vorfeld für viel Gesprächsbedarf gesorgt hat. Hier wollte ich mich raushalten und bin den Anstieg von vorne gefahren. Dabei tat sich eine kleine Lücke auf, die 7 Fahrer zur Flucht nutzen konnten. Mir fehlte die Erfahrung, dies zu erkennen, und dann die Kraft, die Lücke zu schließen.
So ging es für mich mit knapp 50 Fahrern auf die Verfolgung. Zwischenzeitlich aufkommende Hektik im Feld sorgte für den ein oder anderen Sturz (Konzentrationslevel: hoch!), Was dafür sorgte, dass die Verfolgung nicht von Erfolg gekrönt wurde. Nach 130km gab es einen Schluss-Sprint um die Plätze 8+, was mir in der AK Platz 17 und gesamt Platz 34 eingebracht hat (Danke Coach für die wirklich guten Beine an diesem Tag!).
Der krönende Abschluss kam dann am Ganser-Mobil, wo bei Kaltgetränken, Kuchen und jeder Menge Sonne der gemeinschaftliche Erfolg gefeiert wurde.
Fazit: Rund Um Köln 2024 ist eingeplant.
Daten, Zahlen, Fakten: 128,34km, Fahrtzeit 3h08m08s, 40,93km/h Schnitt, 1.420hm, 12 Gangwechsel Umwerfer, 689 Gangwechsel Schaltwerk, Normalized Power 327 Watt
"In kurzer Zeit hat sich Gravel Racing von einer Untergrundszene zu einer bei Profis und Amateuren gleichermaßen beliebten Disziplin entwickelt. Was genau steckt dahinter, und warum macht es so viel Spaß?
Endlose Langstreckenfahrten auf wechselhaftem Terrain fernab vom Verkehr: Gravel-Rennen kombinieren lange Distanzen wie bei Straßenrennen mit den technischen Anforderungen und einer Extraportion Adrenalin aus dem Mountainbiking. Dank besserer Bikes, abenteuerlicher Rennstrecken, Massenstarts und der einzigartigen Gelegenheit für Amateure, sich direkt mit den Profis zu messen, ist der Gravel-Trend nicht mehr aufzuhalten."
Gravelrennen in Aachen
Ein Wochenende im Zeichen des Gravelbikes
Mallorca312 ist nun zwei Wochen her und gestern (13.05.) stand der nächste Wettkampf auf dem Plan. Diesmal nicht mit 28er Reifen sondern etwas breiter durfte es sein: 40er waren angesagt bei der TREK UCI GRAVEL WORLD SERIES im Rahmen des 3Rides Festival Aachen.
Knapp 130km verpackt in sieben Runden waren zu absolvieren, auf einem Kurs der alles zu bieten hatte was man sich für ein Gravel wünschen kann: Kopfsteinpflaster, Waldwege, Schotter und etwas Asphalt (dafür sind diese Bikes gebaut!).
Über 1.000 starter waren gemeldet, unter anderem Größen wie Eli Iserbyt, Gianni Vermeersch, Andre Greipel und vielen mehr. Pünktlich um 9.30 viel der Startschuss und es ging los wie bei einem Kriterium auf der Straße, Vollgas war angesagt. Aus jeder Kurve rausbeschleunigen als wenn es kein morgen gibt und irgendwie die Gruppe halten. In diesem Stil vergingen 5 Runden bis ich das Tempo nicht mehr mitgehen konnte, die letzten zwei Runden habe ich mich anderen Gruppen angeschlossen die von hinten aufgefahren sind. Als insgesamt 82er bin ich über die Ziellinie gefahren, was mir zusätzlich noch die Qualifikation zur Gravel-Weltmeisterschaft gebracht hat.
Glücklich über ein erfolgreichen Tag im Sattel wurde heute das Rennrad aus der Garage geholt, denn am kommenden Sonntag geht es zu Rund um Köln.
Vielen Dank an alle die gestern an der Strecke angefeuert und so für mächtig Motivation gesorgt haben.
Besonders Judith für die herausragende Verpflegung im Rennen! Besser konnte es nicht laufen.